Zucker

Zucker

Zucker ist ein Stoff, welcher in beinahe allen Lebensmitteln enthalten ist und als wichtiger Energielieferant für den menschlichen Körper bekannt ist. Kohlenhydrate sind neben Fett und Eiweiß ein wesentlichen Bestandteile der menschlichen Nahrung, der durch Fotosynthese in Pflanzen erzeugt wird. Er bildet einen süßlichen Geschmack aus und ist essenziell für den menschlichen Körper. Außerdem hat es kein Mindeshaltbarkeitsdatum.

Wichtige Grundnahrungsmittel, die einen hohen Anteil an Kohlenhydraten aufweisen, sind die verschiedenen Getreidesorten, die zu Lebensmitteln verarbeitet werden (Reis, Weizen, Mais, Hirse, Roggen, Hafer) bzw. als Viehfutter genutzt werden.

Hauptquelle: Zuckerrübe, Zuckerrohr
Summenformel: Haushaltszucker  C12H22O11
Zucker besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Deshalb wird er auch als Kohlenhydrate bezeichnet.
 

Geschichte des Zuckers: (Zusammenfassung)

Für unsere Vorfahren war die Eigenschaft Zucker zu erkennen lebenswichtig. Die Leute mussten zwischen reifen, unreifen und giftigen Früchten unterscheiden können.

Die ursprüngliche Heimat des Zuckerrohrs ist Melanesien, eine Inselgruppe nordöstlich von Australien. Schon vor 10. 000 Jahren aßen dort die Bewohner die Pflanze roh.
Außerdem nahmen die Einheimischen das Gewächs mit auf Reisen, weshalb sie schließlich auch in Neuguinea, Philippinen, Indien und Persien auffindbar war.
Auf jeder Insel und in jedem Volk waren die Deutungen und die damit verbundenen Rituale des Zuckerrohres anders. In Neuguinea wurde es zum Beispiel zu einem sehr bedeutenden Bestandteil der Kultur. Man kaute die Fasern der Pflanzen, Priester nippten vorsichtig bei religiösen Ritualen an dem Zuckerwasser und es schien sogar in den Mythologien einiger Völker auf, welche erzählten, dass der Zucker die Mutter der Menschheit sei.
Auf der anderen Seite wurde in Indien ein Pulver aus diesem Gewächs hergestellt, welches als Heilmittel gegen Kopfschmerzen, Magenkrämpfe und Impotenz verwendet wurde.
600 nach Chr. entwickelten die Perser eine Methode zur Zuckergewinnung, welche bis heute noch verwendet wird.
Ab dem 11. Jahrhundert wurde das Süßungsmittel in Mittel- und Nordeuropa bekannt. Das Lebensmittel konnte sich tatsächlich großer Beliebtheit erfreuen.
Im 15. Jahrhundert soll die Preisung und Ehrung dieses Lebensmittels noch angehalten haben. Muslimische Kalifen sollen mit Zucker und Marzipan geprahlt und, im Rausche des Wahns, Moscheen daraus erbaut haben, was jedoch nicht mit Sicherheit zu bezeugen ist. Möglicherweise wurden diese Geschichten auch erfunden.

Im Laufe der Jahre wurde der Zuckeranbau verbessert. Trotzdem war die Arbeit auf den heißen Feldern eine besonders herausfordernde Tätigkeit. Zuerst musste der Rohrzucker mühevoll geschnitten werden, bevor er in die heißen Einkochräume gebracht wurde. Schließlich wurde das Produkt noch von Mühlsteinen gemahlen ...

Auch die Kreuzritter versuchten ihr Glück mit dem Anbau der Pflanze, was ihnen jedoch misslang, da im gemäßigten Klima das Gewächs nicht angebaut werden kann. Deshalb betrieben sie, des Gaumens Willen,  Handel mit dem Osmanischen Reich.

Im Ende des 15. Jahrhunderts nahmen viele Seefahrer Sprösslinge der Zuckerpflanze auf Eroberungszüge mit. Auch Kolumbus soll 1493 eine kleine Pflanze in Hispaniola (einer karibischen Inseln) eingesetzt haben. So sollen die ersten Plantagen auf den  Inseln entstanden sein.

Hunderte Jahre später hatten sich sämtliche Inseln in Sklavenschauplätze verwandelt. Die Zuckerindustrie war hauptsächlich in Jamaika und Kuba beheimatet.
Regenwälder wurden gerodet und Einheimische wurden ausgerottet oder als Sklaven verkauft.
Ein gutes Beispiel dafür waren die Portugiesen. Sie sollen in Brasilien, eine wichtige, ertragreiche Kolonie, über 100.000 Menschen gewaltsam zur Produktion von Zucker gezwungen haben. Die portugiesischen Großbetriebe konnten damals viel Zucker in wenig Zeit herstellen, weswegen die Zuckerpreise zum Sinken begannen.
                                                                            
Gleichzeitig stieg die Nachfrage in Europa. Nun war es nicht nur mehr den Adeligen und Reichen möglich das Nahrungsmittel zu erwerben. Ab sofort konnten auch die etwas ärmeren Familien auf das Süßungsmittel zugreifen.

Für Afrikaner war das Leben auf den Inseln die Hölle. Millionen Menschen starben auf den Feldern, in Zuckerrohrmühlen oder bei Flucht­versuchen. Nach und nach wurde man in Europa auf die Unmoral der Geschäfte aufmerksam. Viele Hausfrauen boykottierten den Kauf von Sklaven geernteten Zuckerrohr.

Bis zum Verbot des Sklavenhandels im Jahre 1807, wurden mehr als 11 Millionen Menschen wegen der süßen Verführung in die Karibik gebracht. Viele wurden gewaltsam ermordet oder menschenunwürdig behandelt. Mehr als die Hälfte der Leute arbeiteten an Zuckerplantagen.

*Zuckerstoffwechsel
Die Kohlenhydrate als Energielieferant:*

Unser Körper braucht täglich Energie für lebenswichtige und alltägliche Tätigkeiten (z.B. zum Atmen, zur Bewegung,...), welche er der Nahrung entnimmt. Zucker spielt dabei die Rolle des Energielieferanten.

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Monosaccharid, Disaccharid und Polysaccharid:












































*KOHLEN-
HYDRAT*


BILD


BEISPIELE


VORKOMMEN


Einfachzucker (Monosaccharid)



Fruchtzucker (Fructose) Traubenzucker (Glucose)


Früchte, Honig, ...


Zweifachzucker (Disaccharid)



Rohr- oder Rübenzucker (Saccharose)


Reservestoff in Früchten und Rüben


Malzzucker (Maltose)


In keimendem Getreide, Bier


Milchzucker (Lactose)


Milch, Milchprodukte


Vielfachzucker (Polysaccharid)



Stärke


Reservekohlenhydrat der Pflanzen - in Knollen und Früchten


Glykogen


Reservekohlenhydrat in Leber und Muskulatur


Cellulose


Gerüstsubstanz in Pflanzen (v. a. Zellwände)

 

Kurzkettige Zucker (Monosaccharide und Disaccharide) sind in der Lage, sofort Energie an den Organismus abzugeben, da sie, im Gegensatz zu den Polysacchariden, schnell ins Blut aufgenommen, weitertransportiert und verwendet werden können. Der Blutzuckerspiegel steigt rasch an. Im Leistungssport kann dies von großer Bedeutung sein, schließlich kann in relativ kurzer Zeit viel Energie freigesetzt werden. Außerdem fühlt man sich munter und fröhlich.
Doch gleich anschließend fällt der Blutzuckerspiegel im Körper so schnell, wie er gestiegen war. Weder die gute Laune, noch das Sättigungsgefühl bleibt zurück. Der tückische Hunger kommt zurückgeschlichen.

Die Mehrfachzucker hingegen müssen zuerst in Einfach- oder Zweifachzucker gespalten werden. Dieser Prozess wird in einer längeren Zeitspanne durchgeführt; der Zucker wird regelmäßig weiterverarbeitet und ins Blut abgegeben. Somit bleibt der Blutzuckerspiegel konstant. Produkte, welche Polysaccharide enthalten, können daher dem Körper länger Energie liefern.

Ein Teil des aufgenommenen Zuckers wird mithilfe des im Blut enthaltenen Hormon, Insulin,  in die Zellen der Organe und Muskeln weitertransportiert, um dort in Energie umgewandelt zu werden.
Der Rest wird von dem Hormon in die Leber gebracht. Dort werden die Kohlenhydrate gelagert. Sind die Speicher voll, lagert sich diese potentielle Energie als Fett ab.
Wird Sport betrieben, kommt der Gegenspieler des Insulins, sogenannt: Glukagon, zum Zug. Dieses Hormon sorgt dafür, dass genügen Zucker aus der Leber ins Blut befördert wird. Von dort wird dann der Körper mit den Kohlenhydraten versorgt.

PROs an Zucker:

Fürs Erste: Zucker ist der Energielieferant unseres Körpers und somit essenziell für den Menschen. Er versorgt alle möglichen Organe und Zellen mit Energie.Etwa 50% unseres Energiebedarfs decken wir normalerweise mit Kohlenhydraten.
Außerdem fördert er die Verdauung der Ballaststoffe und früher, sowohl als auch heute, wurde/wird Zucker als Heilmittel verwendet. Zudem soll er kurzfristig glücklich und munter machen und die Nervosität senken.

 

Zucker im Übermaß:

Kohlenhydrate aus Brot, Nudeln und Früchten liefern uns generell genug Energie. Zusätzlicher Zucker ist normalerweise nichts anderes als überflüssig und soll uns dick machen.

Außerdem werden immer häufiger sogenannte gefährliche, „leere Kalorien" zum Thema. Natürlich gibt es keinen wortwörtlichen zu nehmenden „leeren" oder „vollen"  Zucker.
Denn wenn von „leeren Kalorien" die Rede ist, werden Lebensmittel, welche viel Energie in Form von Zucker aufweisen können, aber wenig Nährstoffe enthalten, gemeint. (beispielsweise: Kuchen, Süßigkeiten, Weißbrot, ...) Experten sprechen hierbei von einer geringen Nährstoffdichte. Desto höher diese ist, desto gesünder ist die Nahrung. Obst und Gemüse schneidet unter diesen Bedingungen  besonders gut ab und gilt als Schlankmacher.

Viele Leute kennen jedoch keine Grenzen, bis sie auf die Probleme und Nebenwirkungen dieses Süßstoffes stoßen.
Hier sind mögliche Krankheiten, welche durch Zucker ausgelöst werden können oder an denen Zucker zumindest beteiligt ist, aufgelistet:

 

  • Zucker fördert das hyperaktive Verhalten der Menschen,
  • kann ADHS - Verursacher sein
  • oder Symptome von ADHS verschlimmern,
  • kann zu Fettleber führen
  • kann zu Diabetes Typ2 führen,
  • Karies, Antriebslosigkeit, Dauermüdigkeit,
  • Übergewicht, geschwächtes Immunsystem,
  • Bluthochdruck, man kann sich anschließend schlaff + depressiv fühlen,
  • Hautkrankheiten, Darmprobleme, Konzentrationsschwächen, ...

 






























Verbrauch von Zucker am Beispiel der Engländer (pro Kopf) :


1700


1,8 kg/Jahr


Heute


30 kg/Jahr


Verbrauch von Zucker am Beispiel der Deutschen (pro Kopf) :


Heute


35 kg/Jahr


Verbrauch von Zucker am Beispiel der Amerikaner (pro Kopf) :


Heute


Ebenfalls 35 kg/Jahr


 

 

Immer mehr Menschen haben es satt sich mit den Folgen des Süßungsmittels auseinanderzusetzten. Daher umgehen sie den Zucker in großem Bogen.
 Hier sind einige Alternativen aufgelistet, welche gesünder als der normale Haushaltszucker sein sollen.

 

Alternativen zu Haushaltszucker: (nicht unbedingter kalorienärmer)
•(Zuckerumgehung) Süßen mit Früchten, bei Muffins z.B. mit Bananen <- ersetzen sogar Eier
•(Zuckerumgehung) Trockenfrüchte z.B. Rosinen, Datteln
•(Zuckerumgehung) Zuckerrübensirup und - melasse, enthält auch gesunde Mineralienstoffe,
gut für Brotaufstrich und Backzutat, Gewöhnung an den Geschmack nötig
•(Zuckerumgehung) Agaven-, Ahorn- und Reissirup, Reissirup auch für Diabetiker geeignet,
•(Zuckerumgehung) Stevia = völlig kalorienfrei, beeinflusst den Zuckerspiegel nicht, gesünder als weißer Zucker, aber trotzdem kaum noch ein natürliches Produkt

 
Ein paar unbekannte, natürliche Zuckersorten:

•             Kokoszucker, auch für Diabetiker geeignet, mit Mineral- + Nährstoffe gesunde Alternative,     
               gewonnen aus Nektar von Kokosblüte

•             Birkenzucker, soll gegen Karies helfen und remineralisieren, wird aus Birkenrinde und
              Überresten von Maiskolben gewonnen; auf Herkunft achten, wegen der häufigen                       
               Gen-technik,

•             Vollrohrzucker, viele Mineral- + Nährstoffe,

Zuckersucht:

Die Wissenschaftler sind sich noch nicht einig, woher das natürliche Verlangen nach Zucker ist.

  1. Vielleicht sind die Menschen nach dem Lebensmittel verrückt, weil wir schon als Baby mit der süßen Muttermilch genährt wurden
  2. oder weil schon Kinder in jungen Jahren Zucker als Belohnung erhalten und zu sich nehmen.
     

Die Existenz einer Zuckersucht ist jedoch umstritten. Generell unterscheiden die Wissenschaftler zwischen Zuckersucht und Anzeichen von Suchtverhalten.
Bisher sind verschiedene Studien vorhanden, bis zu 160, welche hauptsächlich an Ratten ausgeführt wurden. Bei den Tieren wurde festgestellt, dass bei vermehrtem Zuckerkonsum Fressanfälle und Entzugserscheinungen auftreten.
Eine ähnliche Reaktion wird auch bei dem menschlichen Organismus erwartet.

Video zum Thema Zucker:
www.youtube.com/watch?v=muSDcZbesDg